Engelsfigur

1

Die Engelsfigur war Teil des barocken Hochaltars der Nikolaikirche in Berlin. Ursprünglich schmückten 12  überlebensgroße Figuren den 1715 geweihten Altar. Die tragenden, architektonischen Teile des Altars sind verloren gegangen.

Nach der Reinigung und Konservierung der stark verschmutzten Oberfläche, wurden die abgelösten Teile der Skulptur neuverleimt. Im Anschluss wurden umfangreiche Rissschließung an den Flügeln der Figur vorgenommen und retuschiert. Fehlende Fingerglieder, Zehen und Teile der Flügel wurden holzbildhauerisch ergänzt und der sandsteinfarbenen Fassung angepasst.

Johann Christoph Döbel (1614-1713) bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5

Kinderzimmer

2

Das Kinderzimmer besteht aus einem dreiteiligen Eckschrank, einem Tisch mit Linoleum belegt, zwei Sesseln mit aufgelegten Polsterkissen, einem Bettgestell, einem Nachtschränkchen, einem Waschtisch, einem Kinderlaufstall und einem Regal. Alles wurde in Eschenholz hergestellt, gebeizt und mattiert.

Die sehr verschmutzten Oberflächen des gesamten Zimmers wurden gereinigt. Das Linoleum der Tischplatte war stark beschädigt. Neben großflächigem Substanzverlust, war das Linoleum gerissen und hatte sich von der Holzplatte gelöst. Neues, farbig neutrales Linoleum wurde in die Fehlstellen eingesetzt und dem Original angepasst. Abgelöstes Linoleum wurde wieder mit der Tischplatte verleimt. Drei der gedrechselten Gitterstäbe des Bettes waren verloren gegangen und wurden neu angefertigt.

Henry van de Velde (1863- 1957) Umsetzung: Hofkunsttischlerei Scheidemantel, Weimar bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7 bild 8 bild 9

Mondsichelmadonna

3

in Lindenholz geschnitzte Madonna mit Christuskind auf dem Arm / Höhe: 1,40 m

Mondsichelmadonna, auch Madonna im Strahlenkranz. Bild der Maria, die das Kind zur Welt bringt, das der Erzengel Michael rettet, und die von der Sonne bekleidet und von den Sternen bekrönt auf dem Mond steht. (Offb.12,1f.) Dieser biblischen Beschreibung entsprechend, trägt die Madonna eine Krone aus zwölf Sternen, ist von einer Aureole aus Sonnenstrahlen umgeben und steht auf dem Mond. (Zitat: „Christliche Ikonographie in Stichworten“ Sachs, Badstübner, Neumann)

Kopie aus einem verleimten Lindenholzblock, farblich dem Original angepasst

Teile des Gewandes, der Mondsichel, der Füße, und des Gesichtes des Christuskindes wurden ergänzt.

Marienkirche Wittstock an der Dosse bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5

Wanduhr

4

Mahagonifurniertes Uhrengehäuse

Das Blindholz ist Kiefer und Eiche. Die seitlichen Türen und der obere halbrunde Bogen wurden von hinten mit Stoff bespannt. Auf schwarz abgesetzten Flächen vergoldete Messingverzierungen. In der Mitte eine runde verglaste Tür.

Ein durchgehender Riss ging durch den Mittelteil des Gehäuses.Die umlaufenden Leisten hatten sich gelöst bzw. fehlten. Das Holz des halbrunde Abschlusses war geschwunden und so war zwischen Korpus und demBogen ein etwa 1,5cm großer Spalt entstanden. Die runde Glasscheibe war mit unsachgemäß verarbeitetem Fensterkitt eingesetzt worden - zwischen Scheibe und Holzrahmen befand sich Kitt in unterschiedlicher Stärke so das die Scheibe nicht plan am Holz anlag. Überstehender Kitt war übermalt worden. Der durchgehend Riss wurde mit dem entsprechenden Holz geschlossen. Die fehlende Leisten und Furniere wurde ergänzt. An den halbrunden oberen Bogen wurde Eichenholz angeleimt und mit Mahagoni furniert. Der Kitt an der runden Tür wurde entfernt und das Glas mit kleinen Leisten neu eingesetzt. An den Seitenflächen im unteren Teil des Uhrengehäuses hatte sich das Furnier großflächig gelöst und musste neu verleimt werden. Die Risse wurden mit dem entsprechenden Holz geschlossen und fehlendes Furnier wurde ergänzt. Die Lackoberfläche wurde gereinigt und  mit Schellack poliert.

bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7 bild 8 bild 9

Zinntaufbecken

5

Gemeinschaftsarbeit mit Marina de Fumel und Rolf Herzberg

Ein etwa 2 mm starkes Zinnblech ist auf einen Holzkorpus montiert und mit gegossenen und bemalten Verzierungen versehen. Die verwendeten Hölzer sind Eiche, Kiefer und Linde. Die einzige spätere Darstellung des Taufbeckens befindet sich auf dem Epitaph der Familie Kötteritz von 1616 in der Nikolaikirche.

Restaurierung und Konservierung der Holzkonstruktion / Neuanfertigung der äußeren Lindenholzflächen

Anhand der Abbildung des Gemäldes der Familie Kötteritz konnten fehlende Teile rekonstruiert werden. Nach einem Tonmodell wurde eine Holzform angefertigt, die dann als Vorlage für den Guss diente. Der fehlende obere Rand wurde ebenfalls rekonstruiert und mit Zinnblech belegt.

Stephan Lichtenhahn und Paul Hermann bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7 bild 8 bild 9

Epitaph

6

Restaurierung des Epitaphes von Johann Friedrich König 1706

Das Epitaph besteht aus hochreliefhaft geschnitztem Eichenholz und besitzt eine farbige Fassung.

Inschriften: „Epitaphium Johann Friedrich König 24 May 1641 und Marie Elisabeth Fünfter 23. May 1643“ / auf dem Sockel: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, das sie meine Herrlichkeit seien“ Joh: 17 V.24

Zustand: Das Epitaph war in 5 Teile zerfallen. Viele der stark plastisch geschnitzten Teile sind beschädigt, teilweise mit erheblichen Substanzverlusten. Große Teile des Blattwerkes sind ganz verloren gegangen. Das Verbindungsstück zwischen Sockel und Epitaph fehlt (in der Aufnahme von 1939 noch vorhanden). Die Fassung war sehr stark verschmutzt und wies an vielen Stellen Verluste der Grundierung und der Farbfassung auf. Die erste Fassung wurde später überstrichen.
Restaurierung: Die Oberfläche wurde gefestigt und gereinigt. Die fünf Einzelteile wurden zusammengefügt. Die spätere Übermalung der ersten Farbfassung wurde weitgehend abgenommen und die originale Fassung gefestigt und retuschiert.

bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7 bild 8

Barockschrank

7

Der dreiteilige Schrank besteht aus einer Kommode mit drei Schubkästen, einem Schreibpult und einem Aufsatzschrank mit 6 kleinen Schubkästen und einer Mitteltür. Hinter der Schreibplatte befinden sich weitere 6 kleine Schubkästen.

Furnierhölzer: Nussbaum, Pflaume, Nussbaumwurzel und Mooreiche
weitere Materialien: Perlmutt und Elfenbein, vergoldete Messingbeschläge
Höhe: 185 cm / Breite: 114,5 cm / Tiefe: 46 cm

Bei einer früheren Restaurierung wurde in großem Umfang Mahagoni statt Pflaumen&shyholzfurnier verwendet. Im Sockelbereich wurde gefärbtes Nadelholz eingesetzt. Die nicht originalen Hölzer wurden entfernt. Das beschädigte oder fehlende Furnier wurde ergänzt und ersetzt. Die Leimverbindungen der Konstruktion hatten sich gelöst und wurden neu verleimt. Der untere Teil der Kommode war durch Anobien geschädigt und wurde gefestigt. Ein durchgängiger Riss ging durch die Platte des Schreibfaches und durch die Tür im Aufsatzschrank. Sie wurden mit dem entsprechendem Holz geschlossen. Die Oberfläche, die laut Analyse aus einer Mischung von Sandarak und Mastix besteht, wurde gereinigt, das ergänzte Furnier wurde mit diesen Bestandteilen poliert.

bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6

barocker Schreibschrank

8

Der Schrank ist in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Süddeutschland entstanden. Er ist dreiteilig – bestehend aus einer Kommode auf einem Untergestell, einem Schreibpult mit kleinen Schubkästen und einem zweitürigen Aufsatzschrank. Die Konstruktionshölzer sind Kiefer, Eiche und Nussbaum. Die Furniere der Würfelmarketerie bestehen aus dunklem und hellem Nussbaum sowie Kirschbaum und Pflaume. Für die Rahmung der Marketerie und der seitlichen Säulen des Aufsatzschrankes wurde Ungarische Esche verwendet.

Der durch Anobienfraß stark geschädigte Korpus wurde gefestigt, fehlende Hölzer und Furniere ergänzt. Die Oberfläche wurde gereinigt und mit einer Wachspolitur versehen.

Würzburger Süddeutsch bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5

Trumeau-Tische

9

Restaurierung von vier Trumeau-Tischen für das Porzellankabinett im Schlossmuseum Arnstadt

Die Tische sind in Lindenholz geschnitzt, weiß gefasst und an ausgewählten Flächen polimentvergoldet.

Ergänzung aller fehlender geschnitzter Verzierungen

Die großflächige Überfassung der 60er Jahre wurde vollständig abgenommen und die freigelegte Originalfassung einschließlich der Polimentvergoldung restauriert.

Arnstädter Bildhauer Heinrich Christoph Meil 1701- 1738 bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5

Christus am Ölberg

10

in Lindenholz geschnitzte Skulptur / Höhe 1,20m
Der Evangelist Matthäus berichtet: Nach dem letzten gemeinsamen Abendmahl ging Jesus, Trauer und Angst vor seinem nahenden Tod verspürend, mit Jüngern zum Garten Gethsemane am Fuße des Ölberges. Vergebens bittet er Petrus, Jakobus und Johannes darum, mit ihm zu wachen. So kniet Jesus nieder und betet: „Mein Vater ist’s nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille.“ (Matth. 26.42.)

Kopie aus einem verleimten Lindenholzblock, farblich dem Original angepasst

Teile des Gewandes und des Gesichtes wurden ergänzt.

Marienkirche Wittstock an der Dosse bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6

Kreuzschild

11

Das Kreuzschild war Mittelteil des barocken Hochaltars der Nikolaikirche in Berlin. Es ist aus mehreren Lindholzteilen zusammengefügt vollplastisch und reliefhaft geschnitzt, polimentvergoldet und mit Sternpunzen versehen.

Die Fragmente des Kreuzschildes bestanden aus 7 Einzelteilen. Durch Anobienbefall war das Holz stark geschädigt. An den Bruchstellen war sehr viel Originalsubstanz verloren gegeangen, die vormals zusammengefügten Hölzer waren verzogen und es hatten sich Risse gebildet. Die Vergoldung war stark verschmutzt und es fehlten große Teile. Nach der Konservierung und Festigung der Fassung und  des Holzes wurden die Bruchkanten mit  Lindenholzzwischenstücken ergänzt. Fehlende Voluten wurden rekonstruiert, angepasst und polimentvergoldet.

Johann Christoph Döbel (1614-1713) bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7

Schreibschrank

12

Der Schreibschrank ist komplett mit aufwendigen Intarsien versehen und mit eingelegten feuervergoldeten Bronzen verziert. Die verwendeten Furnierhölzer sind Amarant und Paduk. Als Blindholz wurde Eiche verwendet. Eine weiße Marmorplatte dient als oberer Abschluss.

An den Seitenflächen hatte sich das Furnier großflächig gelöst und musste neu verleimt werden. Risse wurden mit dem entsprechende Holz geschlossen – fehlendes Furnier wurde ergänzt und farblich angepasst – Bronzeapplikationen wurden gereinigt.

Jean François Leleu 1729 - 1807 Pariser Ebenist des Louis XVI. Arbeitete zusammen mit Jean Henry Riesner in der Werkstatt von Jean François Oeben und wurde 1764 Meister bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 5 bild 6 bild 7

Spiegelrahmen

13

Anfertigung eines Rahmens für das Bilderkabinett des Schlossmuseums Arnstadt

Als Vorlage diente ein Spiegelrahmen im  Porzellankabinett des Schlossmuseums Arnstadt.

Maße und Ornamentik des Rahmens im Porzellankabinett wurden abgenommen - der Rahmen ist in Lindenholz geschnitzt, mit Kreidegrund gefasst und an ausgewählten Ornamenten wurden er polimentvergoldet.

die Vorlage des Rahmen stammt von dem Arnstädter Bildhauer Heinrich Christoph Meil (1701- 1738) bild 1 bild 2 bild 3

Biedermeiertischchen

14

Das ovale Tischchen ist Mahagoni furniert. Neben Ahornfadenintarsien gibt es florale Intarsien und am achteckigen Mittelfuß eine Parkettierung. Das Blindholz ist Eiche. Der Korpus hat eine überstehende hochklappbare Tischplatte und auf ihrer Unterseite einen Spiegel. Das Innere des Kastens ist mit 2 Zwischenstegen unterteilt und mit stark gemaserter Esche furniert.

Das Furnier war in großen Umfang abgelöst oder verloren gegangen, die Lackoberfläche durch Wasser stark geschädigt worden. Die Dübelverbindungen zwischen dem ovalem Korpus und der halbrunden Stegen waren gelockert. Die Furniere wurden wieder angeleimt, fehlendes Furnier ergänzt. Konstruktive Verbindungen wurden neu verleimt bzw. mit passenden Dübel versehen. Die Lackoberfläche wurde gereinigt, die Wasserschäden regeneriert.

bild 1 bild 2 bild 3

Toilettentisch

15

Der in Mahagoni furnierte Toilettentisch ist mit feuervergoldeten Bronzebeschlägen verziert. Die Füße und die rechts und links geschnitzten Schwäne am Spiegel sind ölvergoldet. Eine helle Marmorplatte dient als Tischplatte.

Im Sockelbereich war viel Furnier verloren gegangen oder hatte sich gelöst. Die Ölvergoldung der Füße war stark verunreinigt. Die Schellackoberfläche war in einem desolaten Zustand. Fehlendes Furnier wurde ergänzt und farblich angepasst. Die Bronzebeschläge wurden gereinigt. Teile der Füße mussten neu vergoldet werden. Nach der Reinigung der Lackoberfläche wurde vor allem am Sockel mit Schellack nachpoliert.

bild 1

Geweihleuchter

16

Der Leuchter gehört zur originalen Ausstattung des Zeughaus Schwarzburg in Thüringen. Die Geweihstangen sind zinnoberrot, gelb und schwarz gefasst, der schmiedeeiserne Reif trägt die Kerzenhalter. Die hölzerne Figur des heiligen Christopherus ist farblich gefasst und zwischen den Geweihansätzen am Leuchter befestigt. Der Schutzheilige galt als Nothelfer, der insbesondere gegen den jähen Tod schützen sollte.

Freilegung und Konservierung der noch vorhandenen originalen Farbfassung der Christopherusfigur

Am Kopf des Christuskindes wurde eine Fehlstelle in Lindholz ergänzt. Unter der dunklen Oberflächenfarbe des schmiedeeisernen Reifs und Kerzenhalters konnte
eine rot gefasste Bemalung freigelegt werden. Das Geweih war ebenfalls mit einer Patina überzogen, darunter befand sich eine rot, gelb und schwarz abgesetzte Farbfassung. Zwei Geweihenden waren abgebrochenen. Die Fehlstücke wurden durch adäquate Geweihstücke ergänzt.

Museum Schloss Heidecksburg, Rudolstadt bild 1 bild 2 bild 3 bild 4 bild 6 bild 7

Schreibschrank

17

Schreibschrank mit rechteckigem Korpus, zwei Schubkästen, abklappbarer Schreibplatte und reicher Innenausstattung

Die Inneinteilung mit 7 Schubfächern, das Mittelfach flankiert von marmornen Halbsäulen und kleinen Urnen. Die Fronten der Schubfächer in Nussbaum, Birke und Ahorn furniert. Eine durchbrochene Balustrade mit quadratischen Eckpfeilern von marmornen Urnen und Pilaster bekrönt, bildet den oberen Abschluß. In die Tür des Schrankaufsatzes ist ein Spiegel eingelassen.

Furnierhölzer: Pyramidenmahagoni, Nussbaum, Birke (teilweise grün gebeizt), Ahorn
Blindholz: Nadelholz

Die Balustrade, die in viele Teile zerbrochen oder verloren gegangen war, wurde ergänzt. Die nur in Pappe existierenden kleinen Eckpfeiler wurden in Mahagoni nachgebildet. Mehrere Leisten des oberen Abschluss fehlten, sie wurden ergänzt. Der durchgehende Riss in der Schreibplatte wurde mit Holz ausgespähnt. Lose Furniere wurden wieder verleimt. Die Lackoberfläche wurde gereinigt und mit Schellack nachpoliert. Die Marmorverzierungen wurden gereinigt.

bild 1